Gott spricht: Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen
einen neuen Geist. Ich nehme das Herz aus Stein aus ihrer Brust und
gebe ihnen ein Herz von Fleisch. (Hesekiel 11,19)
Sicher
habt Ihr es schon bei verschiedenen Gelegenheiten bemerkt, da wo jemand
etwas
von Herzen tut, spürt man es ihm ab, auch wenn es nicht so perfekt
ist. Worauf
es ankommt, ist eher die Hingabe mit der man etwas tut. Geist und Herz
sind nun
zwei sehr wichtige Bereiche unserer Persönlichkeit. Der Geist, der
uns prägt,
bestimmt unser Handeln, unser Verhältnis zu Gott und der Welt und
natürlich
auch zu unseren Mitmenschen. Unser Herz ist nicht nur jenes schlagende
Muskelorgan, das uns bis zu unserem physischen Tod treue Dienste
leistet, es
ist auch ein Sinnbild für das Wesen eines Menschen. Wir kennen den
Begriff der
Hartherzigkeit oder Herzlosigkeit. Gutmütige Menschen werden eher
als
warmherzige Personen bezeichnet. Sicher sind wir von Natur aus alle
unterschiedlich veranlagt, jeder empfindet es auch anders, aber welche
Anlage
wir auch immer haben, Gott spricht: ich schenke ihnen ein anderes Herz.
Gott gibt nach seiner Barmherzigkeit, um uns zu
befähigen barmherzig zu sein. Ist uns das immer so bewusst? Es ist
ein
schwieriges Unterfangen, natürlich verlangt Gott nicht von uns,
dass wir auf
unsere Rechte verzichten sollen, aber er erwartet von uns
Barmherzigkeit im
Umgang mit unseren Geschwistern in der Gemeinde und mit unseren
Mitmenschen.
Kann man das neue Herz an Dir und an mir erkennen?
Das sollte zumindest so sein. Denn dieses neue Herz ermöglicht
nicht nur die
Akzeptanz der Geschwister in der Gemeinde, so unterschiedlich sie auch
sind,
sondern auch den persönlichen Dienst für Gott in der
Gemeinde. Es ist ein
Trugschluss, wenn jemand meint, ob ich nun etwas tue oder nicht, davon
geht
doch die Gemeinde nicht unter. Vielmehr sind mein Verhältnis zur
Gemeinde und
zu meinen Mitmenschen sehr eng mit meinem Verhältnis zu Gott
verknüpft.
Wenn wir einmal betrachten in welchem
Textzusammenhang diese Sätze stehen, dann stellen wir fest, Gott
spricht sein
Volk an. Er hat sie zerstreut, weil sie sich von ihm entfernt hatten
und nun will
er sie wieder zusammenbringen und er will ihnen ein anderes Herz geben
und
einen neuen Geist, damit sie seine Gebote und Ordnungen halten und alle
Götzen
wegtun.
Das ganze gipfelt in der Aussage: sie sollen mein
Volk sein und ich will ihr Gott sein. Eindeutiger kann man es gar nicht
sagen.
Gott wendet sich seinem Volk zu und er wendet sich uns zu und beschenkt
uns.
Mit anderen Herzen und neuem Verstand dürfen wir unser Leben mit
ihm gestalten.
Gott
sei Dank.
Gabriele Baranius