„Ich will nicht nur im Geist beten, sondern auch mit dem Verstand.“ (1. Korinther 14,15)


Im täglichen Zusammenleben von uns Menschenkindern ist es notwendig und ungeheuer Gemeinschafts- förderlich sich einander mitzuteilen.
Wir erzählen einander, wie wir uns fühlen, was wir erlebt haben, was uns froh macht und was unser Herz bedrückt. Ohne diesen Austausch wäre unser Leben nur halb so interessant und wertvoll. Wir nehmen so Anteil am Leben unserer Nächsten. Das ist eine interessante Sache. Sorgen und Probleme können wir dann aus einem anderen Blickwinkel sehen. Vielleicht auch im Gespräch eine vorher nicht gesehene Lösung entdecken. Bei Frauen scheint das manchmal besser zu gelingen. Sie sprechen irgendwie mehr…
Jetzt fragt ihr Euch, was das mit unseren Bibelvers zu tun hat. Und was ist überhaupt Gebet? Das Gebet ist die Art und Weise, in der sich der Mensch an Gott wendet. Wo wir doch meinen, Gott wäre so weit entfernt von uns. So weit ist Gott nicht entfernt, nur ein Gebet. Wir dürfen mit unserem Gott einfach sprechen. Ich finde die Sache toll, die er sich ausgedacht hat, um mit uns Menschen in Kontakt zu bleiben. Wir können ihm danken, ihm unsere Sorgen, Ängste und Nöte anvertrauen. Alles ist bei ihm in den besten Händen. Wenn wir in schwierigen Situationen sind, können wir bei ihm Zuversicht erbitten. Wir können bitten, wieder Licht am Ende des Tunnels sehen zu können. Oder das er uns bewahrt. Er kann uns helfen, wenn die Sorgen uns so drücken. Wir können sie sogar ganz bei ihm abladen.
Der Apostel Paulus schreibt diese Worte an eine Gruppe von Menschen. An die Gemeinde in Korinth. Da gibt es einige, die im Geist beten. Das heißt in anderen Sprachen, die außenstehende nicht verstehen. Paulus kann das auch, im Geist beten. Damit alle es verstehen, will Paulus mit dem Verstand beten. Damit alle es verstehen und durch ihr Amen es bekräftigen können, und keiner außen vor steht.
Sicherlich fragen wir, hat das Bedeutung für mich? Wo ich doch meine, dass bekomme ich doch selbst hin. Weil es so bedeutungslos ist oder das zu viel ist für Gott. Vielleicht quäle ich mich auch mit der Frage, warum Gott das zulässt, oder anderes einfach möglich macht.  John Wesley sagte: „Gott tut nichts ohne unser Gebet.“ Gott kann also nichts in unserem Leben tun, wenn wir Ihm nicht darum bitten.
Von König David lesen wir: Am Abend, wenn er zur Ruhe kommt, stehen noch einmal all die Dinge, die ihn am Tag bewegt haben, vor ihm. Er bringt sie ein in sein Gebet, in das Gespräch seines Herzens mit Gott. Er muss erst alles vor Gott ausgebreitet haben, bis er zur Ruhe und zum Schlafen kommen kann.
Ich möchte Euch einladen, es auszuprobieren, es immer wieder neu in Angriff zu nehmen, mit Gott zusprechen.
Mögen wir es erfahren und erleben, wie Gott in unserem Leben wirken wird, wenn wir ihn um seine Hilfe und Führung gebeten haben. Und das wir innerliche Ruhe finden können, nicht nur für die Nacht, sondern für unser Leben.
Gottes Segen und gute Erfahrungen mit dem Gebet.

Heike und Roland Stoppe