Monatsspruch April: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.“ (1. Petrus 3, 9)
Was war denn da los? Warum mahnt Petrus die Gemeinde, Böses nicht mit Bösem, Scheltwort nicht mit Scheltwort zu vergelten? Sind das nicht Sachen, die Christen völlig fremd sein sollten?
Die Gemeinden, an die Petrus diese Zeilen richtet, befanden sich in einer schwierigen Situation. Wegen ihres Glaubens wurden sie verfolgt und angefeindet und dies sicher nicht zimperlich. Da konnte es schon vorkommen, dass jemand bei allem „Christ sein“ mal zurückschlagen wollte oder dass hier und da Hass aufkam.
Das, was Jesus predigte (nachzulesen in Lukas 6) schreibt hier auch Petrus: „Liebt eure Feinde, segnet, die euch Böses wünschen, betet für die, die euch beleidigen.“ – Bleibt in der Liebe, macht nicht das Gleiche, sondern betet und segnet.
Wir in unserer heutigen Zeit sind dankbar, dass wir hier in unserem Land nicht verfolgt werden. Aber auch wir stoßen mit unserem Christsein oft auf Ablehnung, Gleichgültigkeit und auch auf Spott. Wie verhalten wir uns dann? Beten wir für unser Gegenüber, das uns belächelt oder haken wir unseren Gesprächspartner ab und bereuen, jemals mit ihm gesprochen zu haben? (Was ärgert uns mehr: die persönliche Verletzung oder die Ablehnung der guten Nachricht?) Wie verhalten wir uns, wenn uns der Nachbar wieder mal unwahrscheinlich nervt, wenn der Chef unsere Arbeit wieder mal nicht genügend anerkennt oder gar was zu kritisieren hat?
Dann: Beten statt Blubbern!
Wenn wir Böses tun oder reden, laden wir Schuld auf uns. Egal, ob es aus menschlicher Sicht berechtigt oder zu verstehen ist. Manchmal muss man eben auch auf sein Recht verzichten, um Frieden zu wahren. Gott sagt uns dafür seinen Segen zu, der viel höher und besser ist, als sein Recht immer durchzusetzen.
Und wenn es wirklich ernste Probleme sind, soll das aber auch nicht heißen, dass wir alles einfach hinnehmen müssen. Auch Christen haben Verantwortung im Leben, für sich selbst und für andere. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann muss man etwas unternehmen! Dann sollten wir schon aktiv werden, in der Verantwortung vor Gott und in seiner Liebe.
Menschen zu lieben, die wir gern haben, die uns Gutes tun – das ist nicht schwer. Menschen zu lieben, die uns weh tun oder schlecht über uns reden – das ist deutlich schwerer. Gott verlangt da schon von uns, auch mal über unseren Schatten zu springen. Aber er will uns auch dabei helfen, weil er weiß , dass seine Christenschar nicht unfehlbar ist. „Nobody is perfect“ – Niemand ist vollkommen: Aber mit Gottes Hilfe kann es Veränderungen geben.
„Segnet, weil Gott euch berufen hat, seinen Segen zu erfahren!“ So steht es im Petrusbrief. Wir wollen und sollen Gottes Segen weitergeben, den wir selbst erfahren sollen und auch in großem Maße schon erfahren haben. Wenn dies zu einer Lebensgrundeinstellung wird, wird sich viel verändern: In uns selbst und in unserem Umfeld. Es wird deutlich, dass man dann ganz anders ist. Auch eines sollten wir nicht außer Acht lassen: Auch wir sind manchmal ungerecht und müssen auf Vergebung durch den Anderen hoffen. Also auf keinen Fall eine einseitige Sache.
Wir wünschen Euch Gottes Segen.Steffen Warkus