Jahreslosung 2002: „Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.“ (Jesaja 12,2)

Damals wie heute leben Menschen in Gefahren und Notsituationen. Leben nur auf der Sonnenseite ist ein Traum, der wie eine Seifenblase zerplatzt.

Nicht nur wir selbst erleben es, die Notrufe aus aller Welt erreichen uns durch die Medien. Hilft uns denn keiner, wir warten auf Rettung: Verschüttete und eingeklemmte durch Unfälle und Naturkatastrophen, eingeschlossen durch Wasser, Schnee oder Schutt. Wir sind den Gefahren des Alltags ausgesetzt- Krankheit, materielle Nöte, Einsamkeit auch die uns umgebende Kriminalität. Wir suchen Schutz und Geborgenheit, ja, wir warten auf Rettung.

Im Alten Testament fanden Bedrohte und Notleidende Schutz im Tempelbereich. Psalm 91 berichtet davon: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott auf den ich hoffe“. Im Mittelalter waren es dicke Klostermauern oder Kirchen, die Schutz boten. Heute tun wir Christen uns schwer, Kirchenasyl oder Schutz zu gewähren. Der Blick für den Nächsten ist uns außer Spendenbeiträge abhanden gekommen. In der Fernsehsendung „Menschen 2001“ sagte jemand: „Ich bin kein Held, ich habe nur das getan, was jeder andere auch tun sollte.“ Er setzte sich ein unter eigener Lebensgefahr, um einem Lebensbedrohten das Leben zu retten und muß sich jetzt eine neue Identität suchen.

„Ja, Gott ist meine Rettung, ihm will ich vertrauen und niemals verzagen“ , ist die Erfahrung vieler Christen im vergangenen Jahr. Sie haben den Schutzbereich Gottes erlebt. Euch ist heute der Heiland, der Retter geboren ist nicht nur die Botschaft zu Weihnachten. Diese Botschaft will auch Realität im Alltag des neuen Jahres sein. Jesus sagt zu den Menschen, die ihm folgten: „Bleibet in mir!“ (Joh.15,4). Wer diesem Rat heute und morgen folgt, kann zwei Verheißungen erfahren. Die eine besteht darin, daß Gott ihnen Anteil am Sieg und an der Auferstehung Jesu gibt, indem er sie vor Gefahren schützt und aus Gefahren rettet. In unseren Tagen wollen viele Christen nur diese eine Verheißung hören. Wenn sie aber nicht immer sichtbare Wirklichkeit wird, dann beginnt ihr Glaube zu zerbrechen. Wer so denkt, übersieht die zweite Verheißung mit der Gott selbst an unsere Seite tritt. Er gibt uns Anteil am Sieg und am Kreuz Jesu indem er uns die Kraft verleiht, mitten in den Gefahren zu leben und diese in Geduld durchzustehen. Christen werden dann erleben, daß Gottes Kraft gerade auch in den Schwachen mächtig ist.

Die Jahreslosung für 2002 aus Jesaja 12,2 ist ein klarer Ausdruck unserer Heilsgewißheit: „Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.“

Ich wünsche Euch allen ein segensreiches Jahr 2002.Jürgen Zozmann