„Darum seid bei der Sache, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in der euer Herr kommt“ (Matthäus 25, 15; nach Zink)
Seid wachsam!
Der christliche Glaube, dass der Herr bald wiederkommen wird, war das Herzstück und die lebende Signatur der urchristlichen Gemeinde. Davon lebte und zehrte sie. Und dieser Glaube gab ihrem Leben vor allem den vollen Ernst, weil sie wussten: Nachfolge Jesu Christi ist ohne das ungeduldige Harren auf das Kommen des Herrn gar nicht lebbar. Es ist wohl kein Zufall, dass das Neue Testament, das sich dem Anspruch radikaler Nachfolge Jesu Christi entschieden stellt, mit der elementaren Bitte endet:
„Amen, komm Herr Jesus!“ ( Offenb. 22, 20 b)
Genau darum aber beten auch wir Christen heute noch, wenn wir im „Vater unser“ bitten, dass Gottes Reich komme …. Ob unser Glaube vielleicht deshalb oft so kraftlos und unser Leben von so viel Friedlosigkeit gezeichnet ist, weil wir Christen unseren Glauben an die Wiederkunft Christi am Sonntag zwar bekennen aber im Alltag so wenig leben?
Einer wird kommen,
der den Knoten deines Lebens auflöst,
der den roten Faden findet,
der aus dem Labyrinth hinaus führt,
der deine schmerzenden Glieder berührt
der deine Verletzungen heilt.
Und du wirst staunen:
Er kommt nicht als starker Held.
Als kleines Kind wird er kommen,
mit einem Lächeln voller Wärme,
das alles Harte in dir zerfliessen lässt,
mit einem Strahlen,
das Glanz in dein Leben bringt,
mit einem Lachen,
das dich alles vergessen lässt,
was einmal war.Christa Stoppe