„In der Welt seid ihr in Bedrängnis, aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ (Johannes 16,33)
In den Wochen vor Ostern, die wir Christen auch Passionszeit nennen, erinnern wir uns an den Leidensweg unseres Herrn Jesus Christus. Verraten und verlassen von den engsten Mitarbeitern, gedemütigt und gefoltert von den Handlangern eines korrupten Regimes endete dieser Weg für ihn mit dem Tod am Kreuz.
Ja Jesus wußte was Bedrängnis, was Angst ist.
Und die ersten Leser des Johannesevangeliums auch. Die Christen am Anfang des zweiten Jahrhunderts riskierten Kopf und Kragen für ihren Glauben.
Und wir heute hier in Deutschland? Nein – unseres Christseins wegen, haben wir doch nichts auszustehen. Dafür sollten wir auch zutiefst dankbar sein. Und doch bedrängt und bedrückt auch uns so einiges. Und doch haben auch wir Angst in dieser Welt, die an vielen Stellen aus den Fugen geraten ist: Politik und Wirtschaft scheint jegliche Moral abhanden gekommen zu sein.
Fanatische Fundamentalisten treiben ganze Völker in Krieg und Elend.
Das Weltklima spielt verrückt und Umweltkatastrophen zerstören unzähligen Menschen die Existenz.
Und neben der globalen Bedrohung hat jeder von uns noch seine ganz persönlichen Probleme: Da bedrückt die Sorge um den Arbeitsplatz, da quälen Krankheiten oder die Last des Alters, und da ist die Angst zu versagen und den vielen Anforderungen des Lebens nicht gerecht zu werden. Ja wir sind in Bedrängnis in dieser Welt. Ja wir haben Angst in dieser Welt.
Doch genau an dieser Stelle will uns der Vers aus dem Johannesevangelium abholen. Gott will uns herausholen aus unseren Ängsten und Sorgen. Nicht mit einem billigen „Kopf hoch, das wird schon wieder“ . Der Trost den Gott uns schenken möchte, der Mut den Gott uns zuspricht steht auf einem festen Fundament: Der Sieg Jesu Christi. In Jesus Christus hat Gott sich der Welt präsent gemacht. In Jesus Christus hat Gott den Teufelskreis aus Angst und Hoffnungslosigkeit aufgebrochen. In Jesus Christus stellt sich Gott auf unsere Seite. In dem leidenden und sterbenden Jesus wird uns Gott ganz nah, Dir und mir. Das ist der Sieg den Jesus errungen hat, das ist der Durchbruch den Gott geschaffen hat. Der Durchbruch zum Leben. Darum feiern wir auch nach der Passionszeit Ostern, das Fest des Lebens.
Gott nimmt nicht jede Last aus unserem Leben, aber er hilft tragen. Wir werden unser Leben nicht angstfrei verbringen aber Gott spricht uns Trost und Mut zu, weil er in Jesus Christus mit uns zum Leidtragenden geworden ist. Oder anders gesagt: für uns zum Leidträger.
Gott will uns Anteil geben am Sieg Jesu Christi. Er will auch in Deinem und meinem Leben den Durchbruch schaffen zum Leben in göttlicher Dimension. Darum laßt uns darauf vertrauen, daß Gott uns ganz nah sein will, gerade in unseren Ängsten und Sorgen. Dann werden wir auch den Mut haben für den nächsten Schritt auf dem Weg zum Ziel. Und dieses Ziel soll auch für Dich heißen: Wahres Leben bis hinein in Gottes Ewigkeit.
Eine gesegnete Passionszeit und ein frohes Osterfest wünscht EuchFred Baranius