Liebe Kinder, liebe Jugend, liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde,
am 01.01.2000 hat das neue Jahr begonnen.
Die seit Monaten ausgesprochenen möglichen Computerausfälle mit den sich daraus ergebenden schlimmen Auswirkungen sind nicht eingetreten. Das ist Grund zur Dankbarkeit und Freude.
Durch das unaufhörliche Ticken der Uhren werden wir daran erinnert: Die Zeit geht weiter. Sie kann nicht festgehalten werden. Darum ist es auch gut zu wissen: „Meine Zeit steht in deinen Händen – nun kann ich ruhig sein in dir.“
In dem uns umgebenden Millenniums-Spektakel ruft Gott uns die Jahreslosung zu:
„Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“ (Jeremia 29,13ff.)
Ich muß beim Lesen dieser Botschaft an die Gefangenen des Gottesvolkes in Babel denken. Gott ließ seinem Volk sagen: „Richtet euch auf einen langen Aufenthalt in Babel ein.“ Aber er sagt es auch seinen Leuten, daß er für sein Volk Gedanken des Friedens hat, das sie Zukunft und Hoffnung haben sollen. Gott nennt auch die Bedingungen für sein Helfen. Sie müssen zu ihm umkehren, seine Nähe suchen, seine Gebote halten und sie dürfen den falschen Propheten nicht glauben.
Was sagt diese Botschaft uns heute?
Gott steht seinen Kindern immer positiv gegenüber. Er ist kein unerreichbarer, ferner Gott, sondern ein Gott, der uns ganz nahe sein will. Ihm liegt an einer innigen Beziehung zu uns. Mit dir und mir hat er Gedanken des Friedens und der Liebe. Wir dürfen eine gute Zukunft erwarten und so voller Hoffnung sein. Aber – Ihr sollt mich suchen – spricht der Herr. Da ist Jesus unser Anlaufpunkt. Wir müssen nicht alle möglichen Quellen anzapfen, um Lebenserfüllung, Glück und Befriedigung unserer Sehnsüchte zu erlangen. Da gibt es auch die bekannte „Handy-Nummer“ Gottes – Psalm 50,15 „Rufe mich an… ich will dich erretten.“ Das gilt für alle Christen gleichermaßen. Wir sind auch aufgefordert, uns von ihm verändern zu lassen, Jesus immer ähnlicher zu werden. Wiedergeburt und Taufe sind nicht der Abschluß einer Lebensversicherung, sondern der Beginn eines Lebens in der Nähe und Nachfolge Jesu. Die Israeliten hatten damals schon lange nicht mehr Gott gesucht. Darum sah Gott sich genötigt, sie ins Gericht zu führen, um sie wieder zurechtzubringen. Dabei ging es nicht um die Bestrafung Israels, sondern um das Zurückbringen. Wir wollen auch nicht auf die falschen Propheten und ihre Botschaften hören, sondern auf Gottes Wort. Die falschen Propheten verharmlosten die Situation der Gefangenen in Babel.
Gibt es nicht auch in unseren Tagen solche Propheten?
- Wo man Treue zum Wort Gottes und biblische Maßstäbe als Gesetzlichkeit ansieht.
- Wo Denk- und Verhaltensweisen mit Bemerkungen gerechtfertigt
werden wie:
- „das ist heute so"
- „das machen alle so"
- „der und die haben die gleiche Meinung und die gehören auch zur Kirche"
- Wo nur von Erlösung und nicht auch vom Gericht geredet wird.
- Wo wir nur von Gottes Liebe und nicht auch von seinem möglichen Zorn sprechen.
Unser Vater im Himmel will es uns zurufen: Alle Geschenke Gottes liegen für uns bereit. Ja, Gott hat sich uns selbst in seinem Sohn geschenkt und der ganze Himmel ist dienstbereit. Aber es gibt Bedingungen:
- das ganz bewußte Eintreten in die Gemeinschaft mit Jesus
- das bewußte Bleiben in der Gemeinschaft mit ihm, er darf in bestimmten Lebensbereichen und -situationen nicht ausgeklammert werden, und
- folge nur Jesus nach.
Wenn wir ihn suchen – wird er sich finden lassen!
Mit ganz lieben Grüßen zum Jahr 2000 Günther Rieger